Wir frühstücken und fahren nach Langre, dort wo wir Gestern waren. Die Bedingungen sind ein wenig besser, die Laune ist bei allen super, weil wir unseren ersten sonnigen Tag in einer lauschigen Bucht verbringen können. Es sind nicht zu viele Leute im Wasser, so dass auch wir ab und an eine Welle kriegen. Wir feuern uns gegenseitig an, labern Scheiße oder sitzen nur da und ziehen uns die Szenerie rein. Wieder wird Bier aufgemacht, getrunken und gelacht. Als wir abends alle völlig platt die Treppe vom Strand hochquälen, werden die Wellen immer besser. Oben angekommen beißen wir uns in den Arsch, dass wir alle zu fertig sind um noch mal ins Wasser zu gehen. Aber unsere Zeit bei den Wellen hat ja erst angefangen.
Flo Dob. rockt die Bucht in Langre
Flo Dob. rockt die Bucht in Langre
Die Zeit wird relativ. Stunden und Tage verschmelzen. Es gilt jeden Augenblick auszukosten. Die Kunst dabei ist, nicht die Balance zu verlieren. Hastet man den Erlebnissen hinterher, will man einen besonderen Eindruck an den nächsten reihen, braucht man bald immer krassere Erlebnisse, um nicht in einen Zustand der Langeweile zu verfallen. Gerade beim Surfen kann es schwierig werden sich zu motivieren. Werden die Bedingungen schlechter, wird auch öfters die Stimmung schlechter.
Gelangweilt pisst man sich gegenseitig an, weil man die aufgestaute Energie nicht loswerden kann. Dazu kommt noch, dass es in jeder Gruppe, die zusammen auf Reisen geht, eine Phase der Ernüchterung gibt, ein stimmungsmäßiger Tiefpunkt. Auch wir sind dagegen nicht ganz immun, aber die Kabbeleien – wer kochen muss, wer abspülen muss, wer essen holen geht – halten sich im Rahmen und werden bei einem Darttunier mit ein paar Bier heruntergespült. Zum Glück steht der Wellengott auf unserer Seite und lässt uns nicht völlig hängen. Jeden Tag können wir ins Wasser, manchmal zwar nur bei kniehohen Wellen, aber dem ausgeglichenen Hobby-Surfer können auch diese ein Grinsen aufs Gesicht zaubern.
Tag für Tag werden wir mit unserer Umgebung vertrauter. Wir fahren die Küste hoch und runter und checken nahezu alle Surfspots ab, die uns der Stormriders Guide und die Locals verrieten. In Noja kommen wir an einer feinen Poollandschaft vorbei. Zwar zeigt der Boden schon Erosionserscheinungen, aber mit großen Rollen kann man noch gut durch den Pool heizen. Ich hätte mir nur noch gewünscht, richtig skaten zu können, aber das Rumrollen macht auch so Spaß.
Ein wahrlich farbenfroher Pool
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Es ist klar, dass wir für Boardmag fett representen... Boardmag bald weltweit
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Die Stunden am Strand brennen sich allerdings am tiefsten in meine Erinnerung ein. Eigentlich müssten wir uns schämen, vom Schicksal derart beglückt zu werden. Aber die schöne Zeit und den schönen Ort zu verschmähen, wäre auch das Falsche. Also surfen wir, bis die Arme nur noch Gummi waren, pflücken Muscheln, schlürfen Austern und jagten Krebsen und Fischen hinterher.
Bretagne
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Thomas Schmidt - Der Ruhrpott will Meer
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